Neugründung im Jahr der Küchenschelle
Die Neugründung des Landesverbandes wurde zügig vorbereitet. Das neue Logo des Verbandes zeigt die Küchenschelle – Blume des Jahres 1996 mit der Abkürzung des Verbandsnamen LNG. Engagierten Gartenfreunden war es zu verdanken, dass aus einem Abschied ein Neuanfang wurde. Sie gründeten zunächst einen Arbeitskreis und bereiteten die Neugründung vor.
Maßgeblich daran beteiligt waren unsere früheren Präsidenten Dr. Johann B. Walz und Hans-Jörg Kefeder.
Am 2. März 1996 wurde dann der Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e.V. aus der Taufe gehoben. Am 31. Oktober waren die Bezirksverbände Delmenhorst und Umgebung, Friesland, Hannover (Stadt), Hildesheim, Holzminden und Umgebung, Lehrte, Osnabrück und Rotenburg sowie die Kleingärtnervereine Osterholz-Scharmbeck, Cluventhal und Stadthagen Mitglieder im LNG. Mit Jahresbeginn 1997 kamen die Bezirksverbände Alfeld, Celle, Cuxhaven, Hameln, Lüneburg, Oldenburg-Ammerland und der KGV Nienburg/Weser hinzu. Dann die Bezirksverbände Hannover-Land und Wolfsburg und Umgebung, Göttingen, Walsrode, Wesermarsch, Wilhelmshaven sowie die Kleingärtnervereine Diepholz und Achim. Der Bezirksverband Hannover (Stadt) schied später wieder aus.
Heute vertritt der LNG rund 25.000 Gartenfreundinnen und Gartenfreunde mit ihren Familien zwischen Wilhelmshaven und Göttingen, zwischen Osnabrück, Lüneburg und Wolfsburg. 25 Verbände und direkte angeschlossene Vereine mit insgesamt 272 Kleingärtnervereinen gehören dem LNG an.
Im neuen Verband wurde zunächst ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet. Es gab keine Geschäftsstelle. Das war das erklärte Ziel der Gründungsmitglieder. In der Märzausgabe 1996 der Verbandszeitschrift – damals noch „Deutscher Kleingärtner“ – war zu lesen: „Der neue Verband verzichtet vorerst auf die Einrichtung einer Geschäftsstelle mit hauptamtlichen Angestellten. Alle Arbeiten werden von den Vorstandsmitgliedern in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden erledigt.“ Gewünscht war auch eine „Regionalisierung“ der Vorstandsmitglieder und der Verbandsarbeit, um die Interessen aller Mitglieder im weiten Lande zu integrieren. Und: „Die Beiträge werden für die Verbandsarbeit und nicht mehr nur zur „Selbstverwaltung der Organisation“ verwandt. Das hat bis heute so Bestand.
Erst im Jahre 2001 wurde nach der Einweihung des neuen Verbandshauses in der Grethe-Jürgens-Straße in Hannover eine Mitarbeiterin, heute Anja Erlenbusch, in Teilzeit eingestellt. Sie koordinierte zunächst die eingehende Post und verwaltete die Unterlagen. Im Verbandshaus konnten von nun an auch die Sitzungen des Vorstands abgehalten werden. Die heute sieben Vorstandsmitglieder führen weiterhin den Verband ehrenamtlich. Auf eine hauptamtliche Geschäftsführung wird weiter verzichtet. Einmal monatlich werden die Aufgaben besprochen und verteilt.
Der Verband bewältigt im Jahresverlauf ein umfangreiches Programm. Von Anfang an gehörte die Schulungsarbeit zu den wichtigsten Angeboten. In Grundlagen-, Themen- und Wochenendseminaren werden Vorstandsmitglieder und interessierte Mitglieder geschult. Jahr für Jahr nehmen 250 bis 300 Gartenfreundinnen und Gartenfreunde an den Seminaren teil. Fachkundige Referenten, zum Teil aus den Reihen des Verbandes, vermitteln alles Wissenswerte aus den Bereichen Entwicklung des Kleingartenwesens, Vorstandsarbeit, Kasse, Revision, Mitgliederführung und -verwaltung, Pachtangelegenheiten, Pressearbeit und Fachberatung.
Zum Leistungsangebot gehören Versicherungen, die für Vereine und Mitglieder wichtig sind. Hierzu hat der LNG Rahmenverträge abgeschlossen und bietet so maßgeschneiderte Leistungen günstig an. Die Versicherungsangelegenheiten werden vorwiegend in der Geschäftsstelle bearbeitet.
Hohe Priorität haben die Betreuung und die Beratung der Verbände und der angeschlossenen Vereine. Neben den zweimal jährlich stattfindenden Gesamtvorstandssitzungen fahren die LNG-Vorstandsmitglieder zu Verbandstagen, Jubiläen oder wichtigen Anlässen. Mitgliederinformation steht ebenso ganz oben auf der Agenda. Monatlich wird im Gartenfreund über die Verbandsarbeit und über relevante Themen des Kleingartenwesens berichtet, umfangreich ergänzt durch die Beiträge der Verbände und Vereine. Umfangreiche Informationen werden im Internet bereitgestellt.
Der Landesvorstand nimmt die Interessenvertretung im Verbandsgebiet gegenüber der Landespolitik wahr. Dabei steht die Zukunft des Kleingartenwesens im Focus. Der Erhalt der Kleingartenanlagen ist ebenso Thema wie eine zeitgemäße kleingärtnerische Nutzung und Belange der Ver- und Entsorgung.
Die Außendarstellung des Verbandes ist eine weitere zentrale Aufgabe. Dazu gehören die Durchführung regelmäßiger Landeswettbewerbe, die Präsenz auf überregionalen Veranstaltungen, zum Beispiel Gartenschauen, aber auch die Herausgabe von Informationsmaterial über die Themen des Kleingartenwesens. So wurden in 31 Heften der gelben Schriftenreihe Ergebnisse der Wochenendseminare und der Wettbewerbe für jedermann nachlesbar dokumentiert.
Damit sind noch nicht alle Aufgaben und Tätigkeiten aufgezeigt. Es wird aber deutlich, dass der Verband eine wichtige Position im Land Niedersachsen im Interesse seiner Mitglieder wahrnimmt.
In dem viertel Jahrhundert hat sich der LNG zu einer festen Größe im Land entwickelt. Die Neustrukturierung und die Entscheidung über das Leistungsspektrum waren richtig und wichtig. Sie haben dazu geführt, dass der Verband heute gefestigt dasteht und ein verlässlicher und unverzichtbarer Partner der niedersächsischen Kleingärtner ist.
J.R.