Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e. V.
Aus Verbänden und Vereinen

Ein Atelier in der Kolonie 

Hildesheimer Studenten bringen Farbe in den Verein Vier Linden

 

Oktober 2020, Hildesheim

Graue, hässliche und triste Stromverteilerkästen in der Kleingartenanlage? Nein, danke!

Als die erste Vorsitzende des Gartenvereins Vier Linden in Hildesheim, Anica Kahle, vor längerer Zeit durch die Hildesheimer Nordstadt fuhr, fielen ihr dort die bunten, mit verschiedenen Motiven verschönerten Stromkästen auf. Das brachte sie auf die Idee, die 10 Verteilerkästen in der Gartenanlage ebenfalls zu verschönern. Sie wollte aus den sonst rein funktional genutzten Stromkästen schöne, farbenfrohe Hingucker in den Wegen der Anlage schaffen. Diesen Einfall besprach sie in einer Vorstandssitzung mit ihren Vorstandskollegen und alle waren mit der Umsetzung dieser Idee einverstanden.


Besichtigung vor Ort

Nachdem alle die geplante Aktion für gut befunden hatten, setzte sich Anica mit der Studentin Pia Chwalczyk über Facebook in Verbindung. Pia ist Studentin an der Hildesheimer Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Fakultät Gestaltung und war auch an der Verschönerungsaktion in der Hildesheimer Nordstadt beteiligt. Im März kam es dann zum ersten Treffen von Anica Kahle und Pia Chwalczyk im Gartenverein. Beide Frauen gingen gemeinsam durch die komplette Anlage und die Vorsitzende zeigte der Studentin, wo die vereinseigenen Stromverteilerkästen stehen. Nach diesem Treffen war klar, dass die Idee von der Verschönerung der Kästen in die Tat umgesetzt werden konnte.


Arbeitsteilung während der Findungsphase

Anica Kahle suchte nach Sponsoren und Pia Chwalczyk stellte eine Gruppe von Studenten zusammen, die Lust hatten, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Am Ende der Findungsphase waren es 5 Studenten, mit ganz unterschiedlichen Malstilen. Ein Künstler wollte abstrakter malen, eine Künstlerin hatte kindliche Ideen und ein weiterer Künstler wollte fotorealistische Landschaften malen. Das zusammengestellte Team um Pia schickte dem Vorstand vorab per Mail ein paar Vorschläge und die ersten Skizzen. Über diese Vorschläge wurde dann im Vorstand abgestimmt. Einige von ihnen mussten noch etwas überarbeitet werden, schließlich sollten es Motive sein, die etwas mit dem Thema Garten zu tun haben oder in der Natur vorkommen. Die grobe Richtung war klar, doch konnten die Studenten auch ihre eigenen Ideen mit einfließen lassen.

Auch Anica Kahle war mit ihrer Suche erfolgreich und bekam Post von der Volksbank Hildesheim, eine Spendenzusage in Höhe von 350,- Euro. Davon sollten die Farben gezahlt werden. Durch einen Spendenaufruf an die Pächter im Infokasten des Vereins und einem aufgestellten Spendenschweinchen im Vereinshaus kamen, zur Freude des Vorstandes, auch noch einige weitere Euros zusammen.


Beim nächsten Treffen wurde es konkreter

Das zweite Treffen fand im Mai statt, dabei wurden alle bereits aufgekommenen Fragen besprochen und geklärt. Da auch die finanzielle Seite geklärt werden musste, war dieses Mal die erste Kassiererin Kerstin Pridik mit dabei. Durch ihre Anwesenheit konnten die anfallenden Kosten, wie z.B. Aufwandsentschädigungen für die Studenten und Ausgaben für Essen, Getränke und Farben abgesprochen und abgesegnet werden.

Schlussendlich stand noch eine große Frage im Raum: Welche Farben werden genutzt, bzw. welche dürfen wir in unserer Gartenanlage überhaupt benutzen? In der Gartenanlage sollte nicht gesprüht werden, sondern mit umweltschonenden Materialien gearbeitet werden. So wurde entschieden, dass es wetterfeste Acrylfarben sein sollten. Die Stromkästen mussten also mit Farbe und Pinsel bemalt werden. Dieses Vorgehen war jedoch bei den beteiligten Studenten unbekannt, denn bei den vorherigen Projekten wurden die Stromkästen mit Farbe besprüht. Nach einigen Recherchen in der Welt der Farben, hatte man sich darauf geeinigt, dass es intensive und hervorstechende Farben werden sollten. Schließlich wollten wir nicht, dass die Stromverteilerkästen in unserer Gartenanlage untergehen, sondern dass sie - egal zu welcher Jahreszeit - auffallen. Die Farben und alle anderen notwendigen Arbeitsmaterialien fanden die Studenten beim Malerbedarf Schlau in Hildesheim. Anica Kahle kümmerte sich sowohl um die Abholung, als auch um die Nachbestellung der Materialien.


Notwendige Vorarbeiten

Beim letzten Treffen im Juli wurde dann ein Termin für die tatsächliche Umsetzung festgelegt. Bevor es jedoch richtig losgehen konnte, mussten alle Stromverteilerkästen noch von Aufklebern, Dreck und alter Farbe befreit werden. Die Studenten kamen zwei Tage vor der geplanten Aktion und reinigten mit der Unterstützung einiger Pächter die Stromkästen. Sie wurden mit Schleifpapier bearbeitet und mit Wasser und Lappen gründlich gesäubert. Nun waren sie fertig für den Neuanstrich.


Der Tag der Umsetzung

Am 01.08.2020 um 09.00 Uhr kamen alle 5 Studenten, 3 Männer und 2 Frauen, in den Gartenverein. Das Wetter war zuerst noch hervorragend, jeder begann mit der Bemalung eines Kastens. Für unsere Besucher und Gartenfreunde war es eine positive und spannende Abwechslung in der Corona-Zeit. Doch nicht nur für uns, sondern auch für die Studenten, die an dieser Aktion beteiligt waren, war es eine Abwechslung. Denn auch in der HAWK waren alle Werkstätten und Ateliers geschlossen, sodass die Studenten ihre künstlerischen Fähigkeiten dort nicht weiter ausüben konnten. Es war für beide Seiten eine gelungene Aktion in dieser schwierigen Zeit.

Der Wirt des Vereinshauses kümmerte sich um das leibliche Wohl, er grillte für die Studenten frisches Gemüse aus der Gartenanlage und Fleisch. Danach gingen die Studenten wieder gestärkt an die Arbeit zurück. Leider fing es im Laufe des Tages an zu regnen. Mit Sonnenschirmen und Folien mussten die frisch gestrichenen Verteilerkästen vor der Nässe geschützt werden. Nach etwa einer Woche Arbeit waren dann aber alle 10 Stromverteilerkästen in ihrem neuen Glanz zu sehen. Jeden schmückte ein anderes Motiv. Motive wie zum Beispiel Hühner, Fische, eine Windmühle und noch vieles mehr. Allesamt schöne Hingucker für alle Gartenfreunde und Besucher der Anlage. Die örtliche Presse berichtete auch über diese tolle Aktion. Ein Besucher sprach die Vorsitzende Anica Kahle an und sagte zu ihr: „Sie haben jetzt Kunst in den Garten gebracht.“

Es bleibt zu hoffen, dass sich nicht irgendwelche „Schmierfinken“ an den einzelnen Verteilerkästen zu schaffen machen und unsere schöne Aktion vernichten. Die Idee von Anica könnte sicher auch in einer der anderen 34 Gartenanlagen in Hildesheim zum Tragen kommen. Gerne stellt sie den Kontakt zu der angehenden Künstlerin Pia Chwalczyk her.


Alexa Nowack

KGV Vier Linden

BV Hildesheim






Traditionelles Politikergespräch in Celle 

Gartenfreunde treffen Vertreter der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung


23.06.2019, Celle. 

Das Gespräch mit der Kommunalpolitik hat im Bezirksverband Celle eine lange Tradition. In diesem Jahr traf man sich in der Anlage Kiebitzsee. Das Treffen wurde verbunden mit dem Tag des Gartens und der Offenen Pforte 2019. Neben Vertretern aus der Politik und Fachbereichsleiter Jens Hanssen war erstmalig Martina Hancke von der Volkshochschule (VHS) Celle, als Koordinatorin der Offenen Pforte Celle anwesend.



Wichtige Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik und dem Landesverband

Vorsitzender Martin Ufferfilge lobt ein seiner Begrüßung, den positiven Trend zu mehr Gemüsegärten in den Anlagen. Das unterstreiche die ursprüngliche Bedeutung des Kleingartenwesens. Gegenüber der Stadt wiederholte er daher die Forderung des Bezirksverbandes, gemeinsam mit der Stadt Celle einen Kleingartenentwicklungsplan zu erstellen. Martin Ufferfilge wiese weiter auf die Investitionen hin, die die Vereine auch für die Allgemeinheit tätigen. Allerdings, so merkte er an, würde durch die zu entrichtende Pacht, Geld für andere Vorhaben in den Vereinen fehlen.

Zur Arbeit im Verband und in den Vereinen wurde die rege Teilnahme von Gartenfreunden an den ein- und mehrtägigenSeminaren des Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde (LNG) herausgestellt. Drei Themenseminare des LNG finden in diesem Jahr in Celle statt. Besonders zu erwähnen ist das Fotoseminar, welches mit Unterstützung der VHS Celle ausgerichtet wird. Der Bezirksverband Celle überlegt, sich für den LNG-Verbandstag2021 als Ausrichterstadt zu bewerben. Dabei würde helfen, wenn die Stadt geeignete Räumlichkeiten, wie die alte Exerzierhalle ohne Mietaufschlag zur Verfügung stellen würde. Zu den Mitgliedern betonte Martin Ufferfilge, dass neue Mitglieder, auch mit Migrationshintergrund, weiterhin gerne in den Celler Kleingärten aufgenommen würden. Allerdings bliebe die Verständigung eine große Hürde.

Der stellvertretende Vorsitzende Burkhard Balkenhol betonte den sehr guten Kontakt - leider mit einer Ausnahme - zu den Celler Ortsbürgermeistern. Dieser ortsnahe Kontakt sei dem Bezirksverband sehr wichtig und werde regelmäßig auch beim Neujahrsempfang des Bezirksverbandes gepflegt.

Familienfreundliche Kleingartenanlage und Schülergarten.

In seiner Eigenschaft als Schriftführer des Landesverbandes berichtete Burkhard Balkenhol über die Planungen des LNG zusammen mit der Schreberjugend Niedersachsen „Familienfreundliche Kleingartenanlagen“ in Niedersachsen auszuzeichnen. Die Kriterien würden zurzeit erarbeitet. Jens Hanssen wird die Möglichkeit von Landesmitteln prüfen und sicherte den Celler Gartenfreunden seine Unterstützung zu. Zum Thema „Schülergärten“ trifft sich der LNG Vorstand in den nächsten Wochen mit Vertretern aus den Bezirksverbänden zu einem Ideen- und Erfahrungsaustausch. Bereits zum dritten Mal steht „Kinderund Jugend im Kleingarten“ auf dem Programm eines LNG-Tagesseminars, welches in diesem Jahr im November in Verden stattfinden wird.

Dank an Teilnehmer und Veranstalter.

Gestärkt durch ein Frühstück und angeregt durch viele Diskussionen, unter anderem zur Öffnung des Deponiegeländes der ehemaligen Mülldeponie Kiebitzsee für die Celler Öffentlichkeit, bedankte sich Martin Ufferfilge bei allen Teilnehmern für ihr Kommen, bei der Stadt für die Unterstützungsleistungen und beim Kleingartenverein Kiebitzsee für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und des Frühstücks. Anschließend lud er zu einem Rundgang durch die Kleingartenanlage ein, bei dem Vereinsvorsitzender Manfred Macher erläuterte, was der Kleingartenverein mit einer brach liegenden Fläche plane. Bernd Grünert


UN-Auszeichnung für KGV Riepenbach in Hameln

Mit biologischer Vielfalt Zeichen gesetzt


22.06.2019, Hameln. 

Strahlend nahm Vereinsvorsitzender Holger Strauß die Urkunde aus der Hand von Oberbürgermeister Claudio Griese entgegen. Eine Ehrung von der UN, den Vereinten Nationen, gab es bislang nur selten für Kleingärtnervereine. Der Kleingärtnerverein Riepenbach in Hameln ist nun einer der wenigen, die sich mit einer Auszeichnung schmücken dürfen.

Die Auszeichnung erhielt der Verein für sein Konzept der Naturerlebnisstätte (NEST) – Der Gartenfreund berichtete. Die Jury der UN-Dekade ehrte es als „Ausgezeichnetes Projekt“.

Die Jahre 2011 - 2020 wurden von den Vereinten Nationen zur „Dekade für biologische Vielfalt“ erklärt. Es ist ein Aufruf zum weltweiten Engagement für den Schutz der Artenvielfalt. Die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen hat global mittlerweile ein derart verheerendes Ausmaß angenommen, dass der Mensch selbst zu den akut bedrohten Spezies gehört, weil er seine eigenen Lebensgrundlagen unwiederbringlich vernichtet.

Dass der Verein hier ein positives Zeichen setzt betonte Claudio Griese in seiner Laudatio. Der Schutz der Artenvielfalt werde am Riepenbach vorbildlich aktiv vorangetrieben. Der Einsatz des Vereins im Kleinen sei ein echtes Vorbild für übergreifende Ansätze im größeren Maßstab. „Die naturnahe Umgestaltung weiter Bereiche der Kolonie“, so der Oberbürgermeister weiter, „das Anlegen beispielsweise von Totholzhecken, die als Lebensraum vieler Nützlinge wie dem Igel dienen, das Aufstellen von Nisthilfen unterschiedlichster Art oder der Ansatz, einige Bereiche während der Vegetationszeit einfach komplett sich selbst zu überlassen, das sind nur einige Elemente des praktizierten Artenschutzes.“

Holger Strauß bedankte sich für die Ehrung und wies auf die vielen Helfer und den hohen Zeitaufwand hin, die für die Umsetzung des Projektes notwendig waren. Er sei sehr stolz auf das erreichte und auf die Auszeichnung, zeige sie doch, dass der Verein mit seinen Ideen für mehr Natur und für mehr biologische Vielfalt in der Kleingartenanlage auf dem richtigen Weg ist und dass jeder Tropfen Schweiß richtig und wichtig war. Holger Strauß ist sich sicher, dass das Projekt ausgebaut werde. Ein nächster Schritt wurde an diesem herrlichen Nachmittag gleich vollzogen. Zusammen mit Jürgen Hennies, Leiter Wohnheime im Taubblindenwerk Fischbeck, wurde ein „Garten der Sinne“ eingeweiht. Dieser wird bald in ihren Sinneswahrnehmungen beeinträchtigten Menschen das Erfahren von Pflanzen durch riechen, tasten, schmecken und fühlen erleichtern.

Den guten Wünschen des Oberbürgermeisters schlossen sich viele Gastredner in Anwesenheit von Vertretern aus Politik und Gesellschaft an. So wiesen die stellvertretende Kreisrätin Ruth Leunig und der Hessisch Oldendorfer Landtagsabgeordnete Dirk Adomat unisono darauf hin, dass der Schwung, der in die öffentliche Diskussion rund um Themen des Umweltschutzes gekommen sei, nun endlich genutzt werden müsse, um dabei auch effektiv voranzukommen. Dabei könne der Kleingärtnerverein Riepenbach, mit allen, die sich dort engagieren, eindeutig als Leuchtturm-Projekt bezeichnet werden.

 Glückwünsche überbrachten ebenfalls der Hamelner Bezirksvorsitzende und Vizepräsident des Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde (LNG) Wolfgang Schünemann, der zusammen mit seinem Bezirksvorstand und LNG-Vorstandsmitglied Peter Kahle gekommen war. Als Mitglied des Gesamtvorstandes überbrachte er auch die Glückwünsche des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG): „Der BDG freut sich über diese Auszeichnung. Dadurch wird einmal mehr deutlich, wo in der Praxis „Stadtnatur“ und „Biologische Vielfalt“ Platz und Raum in unserer Gesellschaft finden.“ Immer wenn es auf praktische Umsetzung ankäme – wie beispielsweise die Umsetzung von politischen Masterplänen – sei man gut beraten, an das große Potential zu denken, das Kleingärten darstellen. Gerade im Hinblick auf Biodiversität gelte: „Kleine Gärten – bunte Vielfalt“. Wer Kleingartenflächen schütze und weiterentwickle, der unterstütze damit Flächen für „Urban Gardening“ in seiner bewährtesten und nachhaltigsten Form. Kai Mehrländer / J.R.


Zukunftsstadt Lüneburg 2030+


03.06.2019, Lüneburg. 

Wer über die Zukunft der Hansestadt Lüneburg diskutiert, der kommt an drei Themen nicht vorbei: Klimaschutz, Biodiversität und Nachhaltigkeit. 

Christian Hansen vom Kleingärtner-Bezirksverband Lüneburg und Joachim Roemer vom Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde sprachen darüber am 3. Juni mit Ruth Jeckel, Marina Frietsch und Thomas Medicus. 

Die drei Studierenden an der Leuphana-Universität bearbeiten das Thema „Bunt ist das neue Grün“, eine der 17 Lüneburger Lösungen für die Zukunftsstadt. Ziel ist, mehr Biodiversität auf Lüneburgs Grünflächen. Die Lüneburger Kleingartenanlagen, die sich über eine Fläche von fast 100 Hektar in der Hansestadt verteilen, haben aus der Sicht von Christian Hansen und Joachim Roemer hier eine wichtige Funktion.


Vier Teilexperimente haben die jungen Wissenschaftler zu dem Thema entworfen. Sie wollen aufmerksam machen, Alternativen aufzeigen, selber ausprobieren lassen und wissenschaftlich begleiten. Die Gartenfreunde sehen sie dabei mehrfach gefordert. „Sie können helfen, bunte Inseln in der Stadt anzulegen“, überlegte Marina Frietsch, „und sie können Alternativen aufzeigen, wie aus Grün Bunt wird. Denn sie verfügen über die notwendigen Flächen und über das erforderliche Wissen.“

Christian Hansen und Joachim Roemer ist es wichtig, möglichst viele Lüneburger mit ins Boot zu holen, auch Unternehmen, Kirchen, Schulen sowie andere Verbände und Vereine. Dabei müsse Schritt für Schritt vorgegangen werden. Sensibilisierung und Bildung seien erforderlich, damit alle vom Zweck und von den Vorteilen überzeugt seien. Das erfordere eine laufende Betreuung und müsse berücksichtigen, dass auch bei der Gestaltung von Grünflächen Ansichten und Interessen unterschiedlich seien. Gute Beispiele müssten wie Trittsteine in das Projekt eingebaut werden, um zu zeigen, wie es geht. In vielen Kleingartenanlagen gebe es Projekte und versierte Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, die hier eingebunden werden könnten. Etwas Sorge bereite ihnen, dass die Akteure bei der Stange gehalten werden können und langfristig dabeibleiben. Das wäre in der Vergangenheit nicht immer möglich gewesen. Auch die finanzielle Unterstützung müsse geklärt werden. So könnten zum Beispiel Firmen, die nicht selber Grünflächen weiterentwickeln können, Patenschaften für andere Interessenten übernehmen.

Christian Hansen ist es zudem wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt über Ziele und Bedeutung aufgeklärt werden. Dazu könnten Schilder beitragen, die über Biodiversität, Artenvielfalt oder CO2 Einsparung informierten.

Eine Idee soll in den weiteren Diskussionen auf jeden Fall weiterverfolgt werden. Ein Wettbewerb „Klein gegen Groß“. In einem Schulgarten und auf einer Fläche in einer Kleingartenanlage sollen Jugendliche und Erwachsene gegeneinander antreten und die besten Gartenlösungen für mehr Artenvielfalt und Klimaschutz entwickeln und umsetzen.


Etwas Zeit bleibt allen Akteuren noch. Im Juni musste das Konzept für die Lüneburger Lösungen geschrieben werden. Danach entscheidet das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über die endgültige Teilnahme von Lüneburg und die Bereitstellung von einem Budget von rund 1,5 Millionen Euro. Und 2020 könnte es dann richtig losgehen. J.R.