Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 29.05.2025 um 13:00 Uhr

Landesverbandsseminar im Mai 2025 in Bad Essen

RA Duckstein bei seinem engagierten Vortrag vor gespanntem Publikum.

Mitte Mai führte der Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde (LNG) ein besonders gut nachgefragtes Wochenendseminar in Bad Essen bei Osnabrück durch. Die Einladung wollten weit mehr als 50 Teilnehmer wahrnehmen. Da nur eine max. Anzahl von Plätzen zur Verfügung stand, mussten einige Interessenten auf andere Veranstaltungen verwiesen werden. Zum Generalthema hatte der Veranstalter “Die Kleingartenlaube” gewählt. Dieses Thema wurde aus rechtlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen über die bautechnischen Möglichkeiten, die Anpassung an den Garten und die Absicherung gegen Schäden aus der Natur oder nach Einbrüchen etc. betrachtet. Aber auch das eine oder andere Thema, das die Vereinsvorstände immer wieder zu beachten haben, blieb nicht außen vor.


Rechtsanwalt Karsten Duckstein bildete den Auftakt, indem er die rechtlichen Bestimmungen für den Laubenbau, die Nutzungsweisen und die Begriffe, zum Beispiel dauerhaftes Wohnen erläuterte.  Er ging auch darauf ein, wie wir Umbauen und Bestandsschutz oder Renovierung und Totalveränderung unterscheiden. Begriffe, mit denen sich jeder Vorstand immer wieder auseinanderzusetzen hat.


Tischlermeister Norbert Schellhase erläutert Grundzüge des Laubenbaus.

Der Bau der Kleingartenlaube einmal praktisch gesehen


Die Gartenfreunde Schellhase und Berger betrachteten den Laubenbau und die Einbindung der Laube in den Kleingarten. Nicht nur für Wertermittler, besonders auch für Vorstandsmitglieder, die über Zulässigkeit und. Möglichkeiten bei Bau einer Kleingartenlaube zu entscheiden haben, gab der Handwerksmeister Schellhase wertvolle Tipps. An zahlreichen Beispielen erläuterte er, wie eine Holz- oder Steinlaube aufzubauen sei, damit bautechnische Mindestvoraussetzungen erfüllt und keine Gefahren entstehen werden. Auch war zu erkennen, wie man die Anforderungen mit der Grundstücksfläche von 24 Quadratmeter in Übereinstimmung bringen kann und gleichwohl eine zweckmäßige, gleichzeitig schöne Gartenlaube errichten kann. Die Einbindung einer Gartenlaube in den Garten stellte Andreas Berger (Landesgartenfachberater des LNG) dar. Nicht nur die Dach- oder Wandbegrünung. Sollten in den Garten eingepasst werden. Rankgewächse oder schon die Auswahl der Farben, Möglichkeiten zum Nisten von Vögeln oder andere Unterschlupf bietenden Gelegenheiten an den richtigen Stellen für andere Lebewesen machen die Kleingartenlaube zu mehr als einem Unterstand für den Kleingärtner bei Regen. 


Moderatorin Kerstin Biedermann und RA Torsten Harms im Pausengespräch.

Schutz der Kleingartenlaube bei Wertverlusten


Und das alles wird manchmal von der Natur (bei Wind– oder Überschwemmungen), bei Feuer oder am häufigsten durch die Hände von Einbrechern beschädigt oder gar zerstört. Sollte es dazu kommen, bieten Versicherungen Schutz vor nachhaltigen Wertverlusten, wie die Vertreter des Kleingarten Versicherungsdienstes (KVD) Alexander von Kürten und Joachim Richard an vielen Beispielen erläuterten. Mittels einer lebhaften Ergänzung stellten die Mediatorin Kerstin Biedermann und Rechtsanwalt Torsten Harms die Eigentumsverhältnisse an der Laube vor. Sie gingen auch auf zahlreiche Fragen der Teilnehmer ein. Die sich aus der täglichen Verbandsarbeit ergebenden Fragen, die vielfach im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit dem LNG aufgetreten sind, wurden von ihnen geduldig und praxisnah beantwortet. Auf die Wichtigkeit der Eintragung der Vorstandsänderungen, wie auch die Notwendigkeit der Eintragung bei Satzungsänderungen zu Wirksamkeit der neuen Satzung überhaupt, wurde deutlich hingewiesen.


Ein Programmpunkt des Wochenendseminars war ein Ausflug in die Geschichte, die das frühere Germanien bis zum heutigen Deutschland geprägt hat. Ganz in der Nähe von Bad Essen vermuten die Historiker den Hauptort an dem die Germanen die Römer vor mehr als 2000 Jahren vernichtend geschlagen haben. Spannend erzählt von kompetenten Fachkundigen wurde die große Schlacht in den Wäldern Germaniens wieder lebendig.


Lebhafte Auswertung des Seminarverlaufes und des Programms


Was wäre ein solches Seminar ohne die Gespräche bei oder nach Tisch, wie die Teilnehmer bei der Auswertung stets betonten. Gehört der Austausch von Erfahrungen bei einem solchen Seminar mit zu den Wichtigsten. Niemand sprach sich gegen eine solche Veranstaltung aus. Auch wenn sie über 3 Tage die Teilnehmer in Anspruch genommen hat, im Gegenteil: Lange wurde besprochen, ob bereits man bereits am Freitag beginnen sollte, oder den Inhalt auf 2 Tage komprimieren sollte. Für beide Arten gab es gute Argumente, dafür aber etwas grundsätzlich etwas zu ändern, oder es ausfallen zu lassen, fand sich keine Mehrheit. Eine rundherum gelungene Seminar - Veranstaltung konstatierten alle, die daran teilgenommen haben.


Text und Bilder: Hansjörg Kefeder