Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 31.08.2020 um 11:17 Uhr

Nachfrage nach Kleingärten stark gestiegen

Glücklich schätzt sich, wer einen Kleingarten hat. Die eigene, grüne Oase ist nicht nur ein wertvoller Rückzugsort, sie liefert auch aus ökologischer Sicht einen wichtigen und wertvollen Beitrag.

In Mitten der Coronakrise sind Kleingärten ganz besonders gefragt. Wie aktuelle Zahlen des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde belegen, hat sich die Nachfrage nach Kleingärten im Vergleich zum Vorjahr bundesweit mindestens verdoppelt - in einigen Ballungsgebieten wie z.B. Berlin, Hamburg und München zum Teil sogar vervierfacht. Aus einer Liste mit freien Gärten ist mancherorts eine lange Warteliste geworden. „Für viele gibt es derzeit kaum ein größeres Glück als einen Kleingarten zu haben“, sagt BDG-Präsident Dirk Sielmann anlässlich des Tag des Gartens. „Gerade jetzt zeigt sich auch, wie wichtig die wohnortnahe Lage von Kleingärten ist und welche negativen Folgen eine Verdrängung von Gärten aus den Stadtgebieten hätte.“

Grundsätzlich und in der derzeitigen Situation ganz besonders, stellt ein Kleingarten einen bezahlbaren Erholungsort für jede Altersgruppe dar. Vor allem Stadtbewohnern bietet der Kleingarten eine geschützte Alternative zu Urlaubsreisen, die derzeit nur eingeschränkt und unter bestimmten Auflagen möglich sind. Gartenfreunde und Naturliebhaber können in ihren grünen Oasen nicht nur dem weiterhin beschränkten Alltag entfliehen, sondern auch an der frischen Luft entspannen, oder sich aktiv und körperlich betätigen. Familien mit Kindern ermöglicht der Garten das Kennenlernen und Erfahren der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Kleingärtner können sich mit selbst angebautem Obst und Gemüse in Bio-Qualität täglich frisch versorgen, was sie so teilweise sogar unabhängig vom Lebensmittelhandel macht.

Auch die Kommunen profitieren von Kleingärten. Neben dem individuellen Nutzen für den einzelnen Gartenfreund, wirken sich Kleingartenanlagen auch aus ökologischer Sicht besonders positiv aus. Unbebaute Flächen lassen Regenwasser versickern, Pflanzen sorgen mit der Produktion von Sauerstoff für frische Luft und verbessern so das (Stadt-)Klima. Außerdem tragen Kleingärten zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, indem sie Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

Dank der gestiegenen Nachfrage nach Gärten kommen (fast) überall neue Pächter hinzu. Diese bringen häufig viel Enthusiasmus und Freude mit, verfügen aber nur über wenig Erfahrung, was das Gärtnern oder auch das Vereinsleben an sich betrifft. An dieser Stelle sind dann die „alten“ Gartenfreunde, Fachberater oder Vorstände mit ihrer Erfahrung gefragt. Mit Tipps und Tricks zum Anbau von Obst und Gemüse oder zum Vereinsleben, wird den „Neuen“ das Einleben erleichtert und der Grundstein für eine Einbindung in die Gartengemeinschaft gelegt. Und dies funktioniert, mit ausreichendem Abstand, auch problemlos über den Gartenzaun.


Miriam Soboll



Kleingartenanlagen dienen nicht nur den Mitgliedern der Vereine der Erholung. Die Wege zwischen den Parzellen werden auch gerne von Spaziergängern genutzt, wenn ein offener Blick in die Gärten möglich ist. Halten Sie für die Anlagenbesucher zusätzlich Bänke bereit, so laden Sie zugleich zum Pausieren und Verweilen in Ihrer Anlage ein.


Fotos: Soboll